1907 ist das Geburtsjahr von Pfadfinden: Im August lud der britische General Robert Baden-Powell rund 20 Jungen aus unterschiedlichen sozialen Schichten zu einem Zeltlager auf die englische Insel Brownsea Island ein. Er erprobte sozusagen eine Idee, die er im Zweiten Burenkrieg entwickelt hatte…
Verantwortung an Jugendliche übergeben
Während seiner Dienstzeit in Südafrika hatte Baden-Powell Kinder und Jugendliche als Kundschafter eingesetzt und erlebt, dass diese – im Gegensatz zur damals üblichen Auffassung – durchaus in der Lage sind, Aufgaben verantwortungsvoll auszuführen. Er war beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Selbstständigkeit und beschrieb dies in seinem Buch „Aids to Scouting“ (1899), das in England auf großes Interesse stieß. Das Zeltlager im Jahr 1907 bestätigte Baden-Powell in seiner Einschätzung und er veröffentlichte 1908 eine für Jugendliche überarbeitete Version seines Buchs unter dem Titel „Scouting for Boys“. Dieses wurde rasch zum Bestseller und binnen kurzer Zeit bildeten junge Menschen weltweit Gruppen, die nach diesem Buch arbeiteten.
Heute zählen die beiden Weltverbände 38 Millionen aktive Mitglieder in 161 Ländern. Damit ist Pfadfinden die größte nicht-staatliche Jugendbewegung der Welt.
Zwei Weltverbände
Die nationalen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände haben sich in zwei Weltverbänden zusammengeschlossen:
- World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS)
- World Organization of the Scout Movement (WOSM)
Der VCP ist in beiden Verbänden anerkanntes Mitglied. Durch das Tragen unserer Tracht (graue Bluse oder graues Hemd) und das Halstuch (dunkelblau mit einem farbigen Streifen) zeigen wir VCPerinnen und VCPer, dass wir zu unserem Verband und damit auch zu einer großen weltweiten Gemeinschaft gehören. Die Farben der Blusen, Hemden und Halstücher mag variieren, doch Pfadfinderinnen und Pfadfinder verfolgen weltweit die gleichen Ideen und Ziele.
Internationalität – unser Lebenselixier
Internationalität ist sozusagen das Lebenselixier von Pfadfinden. Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sind uns besonders wichtig: sei es bei Treffen mit unserer Partnergruppen, auf den Weltpfadfindertreffen (World Scout Jamboree) alle vier Jahre oder in grenzübergreifenden Arbeitsgruppen.